Einführung in die moderne Lasertechnologie
Warum Pigmentflecken und Tattoos schwer zu behandeln sind
Pigmentflecken und Tattoos haben eines gemeinsam: Sie sind das Ergebnis von eingelagerten Farbpigmenten in der Haut.
Pigmentflecken: entstehen durch eine Überproduktion von Melanin – meist ausgelöst durch Sonne, Hormone oder Hautalterung. Sie sitzen tief in der Haut und sind mit Cremes oder Hausmitteln oft kaum zu beeinflussen.
Tattoos: enthalten künstliche Farbpigmente, die gezielt in die Dermis eingebracht werden. Diese Partikel sind sehr beständig und können vom Körper nicht eigenständig abgebaut werden.
Erst mit der Entwicklung moderner Lasertechnologien wurde es möglich, Pigmente gezielt zu zerstören – ohne das umliegende Gewebe zu schädigen.
Entwicklung der Lasertherapie
Früher kam vor allem der Nanosekundenlaser zum Einsatz. Dieser konnte Pigmente zwar aufbrechen, allerdings oft nur mit vielen Sitzungen und höherem Risiko für Nebenwirkungen. Zudem waren bestimmte Farben (z. B. Grün, Blau) sehr schwer zu behandeln.
Der Durchbruch kam mit der Pikosekunden-Technologie: Durch ultrakurze Impulse im Billionstel-Sekunden-Bereich werden Pigmente nicht mehr nur thermisch erhitzt, sondern mechanisch zerschmettert. Das macht den Pikosekundenlaser heute zur effektivsten Methode für Pigment- und Tattooentfernung.
Was ist ein Pikosekundenlaser?
Definition & Funktionsweise
Ein Pikosekundenlaser ist ein hochmodernes Gerät, das Lichtimpulse in nur einer Billionstel Sekunde abgibt. Diese extreme Geschwindigkeit bewirkt, dass die Pigmente in der Haut in mikroskopisch kleine Partikel zerlegt werden. Der Körper kann diese Partikel anschließend über das Lymphsystem abbauen. Die Haut bleibt dabei weitgehend unversehrt – ein klarer Vorteil gegenüber älteren Verfahren.
Unterschied zu Nanosekundenlasern
Nanosekundenlaser: arbeitet mit längeren Impulsen – mehr Hitzeentwicklung, höheres Risiko für Hautschäden und Pigmentstörungen.
Pikosekundenlaser: arbeitet deutlich schneller – mechanischer Effekt statt reiner Wärme, dadurch schonender, präziser und effektiver.
Photomechanische Wirkung statt thermischer Hitze
Statt Gewebe durch Wärme zu schädigen, werden Pigmente mechanisch zertrümmert. Das bedeutet: weniger Schmerzen, geringeres Narbenrisiko und kürzere Heilungszeit.
Warum gilt der Pikosekundenlaser als Goldstandard?
Präzision: Pigmente werden gezielt zerstört, ohne das umliegende Gewebe zu belasten.
Schnellere Ergebnisse: sichtbare Verbesserungen oft bereits nach wenigen Sitzungen.
Schonung der Haut: minimales Risiko für Nebenwirkungen wie Verbrennungen oder Pigmentverschiebungen.
Vielseitigkeit: einsetzbar bei Pigmentflecken, Tattoos, Akne-Narben und Hautverjüngung.
➡️ Im Gegensatz zu herkömmlichen Lasern liefert der Pikosekundenlaser schnellere, bessere und sicherere Resultate – und hat sich deshalb weltweit durchgesetzt.
Teil 2: Anwendungen & Vorteile des Pikosekundenlasers
Pikosekundenlaser bei Pigmentflecken
Arten von Pigmentstörungen
Alters- und Sonnenflecken: häufig durch UV-Strahlung verursacht.
Melasma: dunkle Flecken, oft hormonell bedingt (z. B. in der Schwangerschaft).
Postinflammatorische Hyperpigmentierung (PIH): Flecken nach Entzündungen oder Akne.
Behandlungsergebnisse
Der Pikosekundenlaser zerstört die übermäßig eingelagerten Pigmente in winzige Fragmente, die der Körper über das Lymphsystem abbaut. Schon nach wenigen Sitzungen wirkt die Haut sichtbar ebenmäßiger und frischer.
Vorteile gegenüber anderen Methoden
Deutlich wirksamer als Cremes oder Peelings. Weniger Sitzungen nötig im Vergleich zu älteren Lasern. Kaum Risiko für Narben oder Pigmentverschiebungen.
Pikosekundenlaser bei Tattoos
Unterschiedliche Farben & Pigmente
Viele ältere Lasertechnologien konnten nur schwarze oder dunkle Tattoos effektiv entfernen. Der Pikosekundenlaser hingegen ist auch bei blauen, grünen und roten Pigmenten erfolgreich – Farben, die früher als besonders hartnäckig galten.
Wie viele Sitzungen sind nötig?
Die Anzahl hängt ab von Größe und Lage des Tattoos, Farbintensität und Farbmischungen sowie dem Hauttyp. Oft reichen 6–10 Sitzungen, während Nanosekundenlaser 12–20 Behandlungen erfordern können.
Tattooentfernung ohne Narben
Dank der photomechanischen Wirkung werden Farbpigmente präzise zerstört, ohne umliegendes Gewebe zu schädigen. Das Risiko für Narben oder Hautveränderungen ist minimal.
Hautverjüngung mit dem Pikosekundenlaser
Skin Rejuvenation
Neben Pigment- und Tattooentfernung wird der Pikosekundenlaser auch für die Hautverjüngung eingesetzt. Durch gezielte Mikroverletzungen regt er die Haut zur Selbstheilung an.
Kollagenstimulation
Die Impulse fördern die Neubildung von Kollagen und Elastin, den wichtigsten Strukturen für eine straffe, elastische Haut.
Verbesserung von Hautfestigkeit, Falten, Poren und Narben
Feine Linien werden reduziert, Poren erscheinen kleiner, Akne-Narben und Hautunebenheiten können geglättet werden, der Teint wirkt insgesamt frischer und ebenmäßiger.
Ablauf einer Behandlung
Vorbereitung
Keine Sonne oder Solarium 2 Wochen vor der Behandlung. Haut sollte frei von Cremes oder Make-up sein. Bei Tattoos: keine frischen Tätowierungen behandeln lassen.
Durchführung
Die Haut wird gereinigt und ggf. mit einer Betäubungscreme vorbereitet. Das Handstück des Lasers wird über die Haut geführt. Die Behandlung dauert je nach Fläche 10–45 Minuten.
Nachsorge
Leichte Rötungen oder Schwellungen klingen nach wenigen Stunden ab. Sonnenschutz ist Pflicht (mindestens LSF 50). Keine aggressiven Peelings oder Reizstoffe in den Tagen danach verwenden.
Vorteile des Pikosekundenlasers im Überblick
Vielseitigkeit: Pigmentflecken, Tattoos, Anti-Aging, Narben.
Effektivität: deutlich bessere Ergebnisse als ältere Laser.
Schnelligkeit: weniger Sitzungen, kürzere Behandlungsdauer.
Sicherheit: minimal-invasive Methode mit geringem Risiko.
Komfort: schnell sichtbare Verbesserungen ohne Ausfallzeit.
Teil 3: Sicherheit, Kosten & Entscheidungshilfe
Risiken & Nebenwirkungen
Kurzfristige Hautreaktionen
Wie bei jeder Laserbehandlung kann es nach einer Sitzung mit dem Pikosekundenlaser zu leichten Hautreaktionen kommen: Rötungen, leichte Schwellungen, ein Wärmegefühl in den behandelten Bereichen. Diese Symptome klingen in der Regel nach einigen Stunden wieder ab.
Pigmentveränderungen
In seltenen Fällen kann es zu helleren oder dunkleren Hautstellen kommen. Meist sind diese Veränderungen vorübergehend und bilden sich nach einigen Wochen zurück.
Bedeutung professioneller Durchführung
Damit Nebenwirkungen vermieden werden, ist eine fachgerechte Durchführung entscheidend. Deshalb sollte die Behandlung nur von Dermatologen, Ärzten oder spezialisierten Kosmetikinstituten mit zertifizierten Geräten durchgeführt werden.
Vergleich zu anderen Methoden
Pikosekundenlaser vs. Nanosekundenlaser
Nanosekundenlaser sind wirksam, erfordern aber oft mehr Sitzungen und sind weniger effektiv bei bunten Tattoos. Pikosekundenlaser liefern schnellere Ergebnisse, auch bei schwierigen Farben wie Blau oder Grün.
Pikosekundenlaser vs. IPL
IPL (Intense Pulsed Light) ist gut geeignet für Haarentfernung und leichte Pigmentprobleme, jedoch weniger präzise. Der Pikosekundenlaser ist deutlich gezielter, wirksamer und ermöglicht kürzere Behandlungsserien.
Wann welche Methode sinnvoll ist?
Bei Tattooentfernung und tiefsitzenden Pigmentflecken ist der Pikosekundenlaser die erste Wahl. Für leichtere Pigmentprobleme oder Hautrötungen kann IPL eine kostengünstige Alternative sein.
Für wen ist der Pikosekundenlaser geeignet?
Hauttypen & Hautfarben
Der Pikosekundenlaser kann bei fast allen Hauttypen eingesetzt werden – von heller bis dunkler Haut. Besonders dunkle Hauttypen profitieren, da durch die mechanische statt thermische Wirkung das Risiko von Nebenwirkungen deutlich reduziert ist.
Kontraindikationen
Nicht geeignet ist die Behandlung bei frischen Tätowierungen oder offenen Wunden, in Schwangerschaft und Stillzeit, bei schweren Hauterkrankungen (z. B. Infektionen, Ekzeme, Psoriasis in aktiver Phase) sowie bei Einnahme lichtsensibilisierender Medikamente.
Anzahl der Sitzungen & Kosten
Pigmentflecken
Meist sind 2–4 Sitzungen im Abstand von einigen Wochen ausreichend.
Tattoos
Je nach Größe, Farbe und Intensität benötigt man im Durchschnitt 6–10 Sitzungen. Helle Farben können mehr Behandlungen erfordern.
Hautverjüngung
Für ein ebenmäßiges Hautbild werden oft 3–5 Sitzungen empfohlen.
Kosten
Pigmentflecken: ab 200 € pro Sitzung
Tattooentfernung: ab 150–300 € pro Sitzung (abhängig von Größe und Farbe)
Hautverjüngung: ca. 250–600 € pro Sitzung
Die Investition lohnt sich, da die Ergebnisse langfristig anhalten und deutlich sichtbare Verbesserungen erzielen.
Mythen rund um den Pikosekundenlaser
„Eine Sitzung reicht“: falsch. Auch wenn der Pikosekundenlaser schneller wirkt als ältere Methoden, sind meist mehrere Sitzungen erforderlich.
„Laser ist gefährlich“: moderne Laser gelten als sehr sicher, wenn sie professionell angewendet werden. Die meisten Nebenwirkungen sind mild und vorübergehend.
„Alle Tattoos verschwinden vollständig“: die meisten Tattoos können nahezu vollständig entfernt werden. Manche Farben und sehr tiefe Pigmente können jedoch leichte Reste hinterlassen – die Haut wirkt aber in jedem Fall deutlich heller und gleichmäßiger.


















